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Die Kirche „Heiliger Johannes der Täufer” – das alte Kloster „Heiliger Johannes”

 

Standort: Unirii Platz
„Das Kloster Heiliger Johannes war das reichste Kloster in dieser Stadt, dank der besonderen Unterstützung seiner Stifter, der Herren Ghiculeşti und wurde zu einer ansehnlichen Macht in Fokschan. Unter dieser Schirmherrschaft eroberte es hunderte von Haus- und Ladenbesitze in der Stadt; das Marktgrundstück war bis 1863 ebenfalls oft Gegenstand des Konflikts mit den lokalen Behörden. Die Einwohner der Stadt konnten, trotz ihrer Kämpfe und Beschwerden bei den Herrschern des Landes, nur im Jahre 1850 die Tyrannei und Unterdrückung der griechischen Pröpste loswerden, dank der Unterstützung von Gheorghe Bibescu und Ştirbei Vodă, und dank ihrer eigenen, unaufhörlichen Ausdauer und dem Kampf um Bewahrung ihrer Rechte, die von manchen Ankömmlingen missbarucht worden waren.” ( D.F. Caian)
Die Kirche Heiliger Johannes der Täufer war Teil eines Klosterkomplexes. Die Kirche in sich wurde 1661 erbaut, vom Fürsten Grigore Ghica (dem sogenannten Albaner)
Bezüglich der Architektur ist die Kirche kreuzförmig angelegt, aus Backstein und hydraulischem Kalk auf einem Steinfundament, in byzantinischem Stil. Der Innenraum verfügt über eine 22,40 M Länge, 6,50 M Breite, 9,50 M Höhe, die Dicke der Mauern, die mit Steinplatten belegt sind, ist von 1,50 M. Die Datierung der etwa 4 M langen Vorhalle ist unklar.
Als „Säule des orthodoxen Glaubens”, sowohl in Muntenien, als auch in der Moldau, stellte die Kirche Heiliger Johannes der Täufer ein wahres Kultur- und Glaubenszentrum dar, das den Ausbau der Klosteranlage unterstüzte.
Als bedeutendes dogmatisches Ausbildungszentrum bot die Klosteranlage dem Kreis Vrancea eine Anzahl Mönche, Diakonen und Priester, die die Verbreitung und Verstärkung des lokalen christlichen Geistes als ihre Mission betrachteten. Der Bücherbestand des Klosters umfasste 1849 22 griechischsprachige und 24 mit kyrillischen Buchstaben abgefasste rumänische Bücher.
In byzantinischem Stil erbaut, wurde die Kultstätte dem Kloster Heilige Anastasia aus Thessaloniki geweiht, bis zur Säkularisation im Jahre 1863.
Umgeben von über 6 Meter hohen Mauern war das Fundament des Klosters Grenzfestungen ähnlich, im Innenraum verfügte es über zwei Stockwerke (36 Wohnräume, 10 Keller). Zur Festung des Klosters gehörten desweiteren Türme mit Maueröffnungen, geeignet für die Verwendung von Schuswaffen, sodass die Klosteranlage zu einem tatsächlichen Bollwerk der Region wurde.
Als einer der reichsten Sakralbauten in der Umgebung von Fokschan, dank unzähliger Spenden, sowie infolge von Eroberungen (Besitzerlangung ohne urkundliche Anerkennung des Eigentumrechtes) besaß das Kloster mehrere dörfliche Ortschaften, Landgüter, Weinberge im Weingarten Odobeşti, Wälder, Buden und Stände auf dem Fokschaner Markt.
Die Kirche hatte viele Schäden erlitten, sowohl durch Naturkatastrophen, als auch von der Menschenhand verursacht, wie zum Beispiel: Erdbeben, Brände (1854), Plünderungszüge der Türken zur Zeit von Mavrocordat und der Anhänger der Filiki Eteria im Jahre 1821.
Infolge des verheerenden Brandes 1854 in Fokschan büßte das Kloster seine Pracht ein. 1871 gelangen die verfallenen Mauern, infolge einer Auktion, zu einem günstigen Preis in den Besitz des Jüden Alpern. Aus dem einstigen Klosterkomplex blieben, außer der Kirche, der Turm und der Glockenturm (isoliert, vor der Kirche) stehen.
In der Nähe der Grenzwache 47 gelegen war das Kloster Schauplatz mehrerer bedeutender Ereignisse, von denen zu erwähnen sind: das erste, der nationalen Einigung gewidmete Tedeum auf dem Platz vor der Kirche, die vom Fürsten geleitete Hora (rum.Volkstanz), die Aufmärsche des Militärs ab 1877.
Trotz Brände, Erdbeben, Invasionen, moderner Ideologien usw. überstand die Kirche Heiliger Johannes der Täufer die schweren Zeiten und prägte das geistige und kulturelle Leben des Vranceaer Marktes und blieb für immer ein Beispiel wirtschaftlicher und religiöser Dynamik der Fokschaner Region.